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Bunte Welt, Models & ihre eigene Geschichte: <br>Das steckt hinter Saanas Kunst
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Bunte Welt, Models & ihre eigene Geschichte:
Das steckt hinter Saanas Kunst

Das Model und die Künstlerin: Saana Mirzaie drückt sich gleichermaßen durch ihre Kunst wie auch in Fotoshootings und Kampagnen aus. Dabei bleibt sie ihrer Community verbunden – und verarbeitet ihre eigene Vergangenheit ganz bewusst. Im Interview erklärt sie uns dann auch, warum man stets neue Dinge im Leben ausprobieren sollte.

  • Interview:
    Alfred Rzyski
  • Fotos:
    Felix Wittich

Saana, Deine Werke wirken alle relativ abstrakt und reduziert, gleichzeitig haben sie alle so lebhafte Farben. Was drückt das aus? Und gibt es einen bestimmten Grund für Deinen Stil?
Angefangen hat alles mit ziemlich realistischen Zeichnungen, die ich damals in Rot angefertigt habe – das war an einem persönlichen Tiefpunkt. Sie haben viel Zeit und Konzentration gefordert, was mich von anderen schlechten Angewohnheiten abgelenkt hat. In ihnen steckt auch ganz viel Emotion. Als es mir dann besser ging, habe ich erkannt, dass ich Spaß im Leben haben will – und nicht nur mehr Farben nutzen, sondern auch den Prozess beschleunigen will. Ich wollte einfach etwas erschaffen, ohne mich über Stunden konzentrieren zu müssen – und ohne perfekt sein zu müssen. Und die kräftigen Farben stehen auch dafür, wie es mir jetzt geht. Ich liebe Farben ganz allgemein und finde, die Welt sollte bunter sein. Da wollte ich ein bisschen mithelfen! (lacht)

Du arbeitest dabei auch mit verschiedenen Materialien. Warum? Und gibt es da einen Favoriten?
Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren! Und ich lege mich ungern auf ein Material fest, wenn es so viele gibt, mit denen man experimentieren kann. Das Improvisieren ist schließlich das Beste am Kreativsein! Ich will auch noch viele andere Dinge ausprobieren, Favoriten hab ich dabei aber nicht. Aber Buntstifte und Acrylfarbe nutze ich aktuell am häufigsten.

Wie wichtig ist die Kunst im Leben? Was hast Du durch sie gelernt?
Die Kunst ist einfach alles für mich. Wenn man sich mal genau umschaut, dann realisiert man schnell: Alles wurde von Designern und Künstlern gestaltet, die die Welt zu einem besseren und schöneren Platz machen wollen. Nach meiner Genesung wurde mir auch bewusst: Es gibt kein Richtig oder Falsch, ich kann erschaffen, was ich will. Und das muss von niemandem beurteilt werden, sondern darf einfach sein.

Du hast auch Kommunikations- & Mediendesign studiert. Ist das eine ganz andere Art, kreativ zu arbeiten – im Vergleich zur komplett freien Kunst?
Ich habe mein Studium sehr gemocht, in meinem zweiten Jahr habe ich mich auf Frontend- & Backend-Entwicklung spezialisiert. Tatsächlich bin ich eine ziemlich technisch veranlagte Person, die Fristen und ein festes Ziel braucht. Eine Website nur durch Codes aufzubauen, hat mir damals auch sehr viel Spaß gemacht – aber natürlich muss man da auch an den Kunden und die User denken. Und das limitiert einen dann in der Kreativität. Da wurde mir klar: Ich will Dinge für mich selbst tun und keine Websites bauen, damit Leute anderen Leuten damit etwas verkaufen. Kurz gesagt: Die Leute sollten weg von ihren Geräten kommen und raus in die echte Welt! Die Freiheit, die ich jetzt habe, kann aber auch hart sein: Manchmal vermisse ich es, dass mich eine Art »Lehrer« führt und mir bei Problemen hilft. Oder bei einer Deadline, die ich unbedingt einhalten muss! (lacht)

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»Die Kunst ist einfach
alles für mich.«

Du modelst auch. Was kam da zuerst: die Kunst oder das Modeln?
Ganz klar, das war die Kunst. Schon als Kind habe ich das Malen geliebt und mit dem Finger Bilder in den Sand gezeichnet. Ich hab nie wirklich gedacht, dass ich modeln könnte – schließlich bin ich ja nicht blond und blauäugig – aber es war immer mein Traum! Ich bin so dankbar, dass ich inzwischen beides tun kann.

Was unterscheidet dabei das Model Saana von der Künstlerin Saana?
Das Model Saana kann nicht wirklich eine eigene Meinung haben. Oder auf dem Set Ideen einbringen. Als Models sind wir da die Puppen der anderen Kreativen. Manchmal macht mir das echt zu schaffen, wenn ich dort meine eigene Ideen einbringen könnte. Die Künstlerin Saana wiederum erhebt ihre Stimme und zeigt der Welt, dass sie mehr als nur ein hübsches Gesicht für große Firmen ist.

Abgesehen von der Kunst und dem Modeln: Was macht Dich sonst noch aus? Was ist Dir im Leben wichtig?

Ein wichtiger Teil meines Lebens ist, dass ich als Kind geflüchtet bin. Meine Eltern und ich haben den kurdischen Iran verlassen, als ich gerade mal drei Jahre alt war. Bis ich acht war, haben wir in einem Flüchtlingscamp gelebt. Als ich dann meinen niederländischen Pass bekommen habe, wurde mir bewusst, wie anders ich im Vergleich zu den anderen Kindern bin. Ich wollte aber nie anders sein, sondern ganz normal. Jetzt, wo ich älter bin, weiß ich, dass mich das besonders macht. Und auch mein Leben – ich könnte nicht dankbarer dafür sein. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mich beweisen muss, weil ich stets zehn Schritte hinterher war. Jetzt habe ich nichts mehr zu beweisen und drücke mich einfach aus – ohne nachzufragen, was die anderen davon halten.

»Es gibt kein richtig oder falsch,
ich kann erschaffen was ich will.«

Du gehst keiner Herausforderung aus dem Weg, haben wir gehört. Stimmt das? Und was war deine letzte große Herausforderung?

Ja, ich probiere gerne neue Dinge in meinem Leben aus. Aber ich sehe nichts als Herausforderung, sondern einfach als Abenteuer und Lernen. Mein letztes großes Erlebnis waren drei Monate in London: Da habe ich gearbeitet und gelebt. Ich hatte einfach genug von Amsterdam und bin meiner Intuition gefolgt. Kurz gesagt: Das waren die besten drei Monate in meinem Leben! Am Anfang war ich mir nicht sicher, weil ich schon einmal ein halbes Jahr in London war – wegen dem Modeln. Aber da ging es mir überhaupt nicht gut. Ich bin so froh, dass ich da meiner Intuition gefolgt bin.

Warum ist es im Leben so wichtig, stets neue Dinge zu probieren?
Damit das Leben spaßig bleibt! Wir sollten es genießen, solange wir können. Also erlaubt euch, im Leben auch ein bisschen Spaß zu haben!

Was muss unbedingt noch erfunden werden?
Portale, die uns in einer Sekunde auf die andere Seite der Welt bringen können!

Als Künstlerin hast Du ja auch einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik. Was hältst Du vom SEAT Leon Sportstourer?
Ganz ehrlich: Ich habe mit Autos und ihrem Design gar nicht viel zu tun. Aber: Ich finde, er sieht gut aus, und ich mag die Formen an seiner Seite. Was auch toll ist: wie groß der Innenraum ist!

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