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David Fischer: »Mich interessiert wirklich alles!«
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David Fischer: »Mich interessiert wirklich alles!«

Künstlerisch oder kommerziell, Mode-, Portrait-, oder Autofotograf? Warum nicht einfach alles? Für David Fischer ist schon das Label »Fotograf« Einteilung genug. Im Interview verrät uns der Berliner dann auch, wie das Leon-Shooting in seiner Stadt lief – und was er schon mal im Flugzeug mit seinem Mitreisenden anstellt.

  • Interview:
    Marko Knab
  • Fotos:
    David Fischer

Hallo David – starke Bilder hast Du uns aus dem Shooting mit Maëlle, Sarah und Osman mitgebracht. Und ein bisschen crazy ging es zu, haben wir gehört! Erzähl uns doch mal von eurem gemeinsamen Nachmittag!

Crazy ist vielleicht ein bisschen übertrieben! (lacht) Aber es war auf jeden Fall lustig und wir haben viel gelacht. Maëlle, Sarah und Osman waren einfach super. Gute Freunde mit einem tollen Hobby. Sie waren natürlich, selbstbewusst und hatten Freude, dabei zu sein. Ich hoffe, man sieht es!

Das Setting war ja auch eine besondere Kombination: Tänzer in einer Skatehalle, und das zusammen mit dem SEAT Leon. Garantiert so eine bunte Mischung gute Bilder?

Die Skatehalle war ja eigentlich unser Plan B, weil die Wettervorhersage zuerst so schlecht aussah. Und normalerweise bin ich kein Freund von wild zusammengewürfelten Elementen, oft wirkt es dann gewollt und nicht mehr authentisch. Besonders wenn Autos im Spiel sind, kann das schnell mal passieren. Aber hier fand ich es echt passend! Autos in Skatehallen haben ja auch eine gewisse Tradition. Und weil Maëlle, Sarah und Osman eine Form von »Street Dance« pflegen und die Halle auch toll fanden, hat sich das dann alles ganz harmonisch zusammengefügt.

»Sie waren natürlich, selbstbewusst
und hatten Freude, dabei zu sein.
Ich hoffe, man sieht es!«

Klingt, als ob das mit der Spontanität und dem Vertrauen perfekt gepasst hat. Das ist Dir bei Deinen Shootings ziemlich wichtig – haben wir zumindest gehört.

Ja, wir hatten beides. Und das eine bedingt ja das andere: ohne Vertrauen keine Spontanität und ohne Spontanität keine authentische Atmosphäre. Die drei waren aber so »easy going«, dass da nicht viel Fingerspitzengefühl meinerseits erforderlich war. Eigentlich habe ich nur zugeschaut, Spaß gehabt und abgedrückt!

Also tatsächlich alles authentisch und echt spontan. Abgesehen von diesen beiden Eigenschaften: Was macht Deinen fotografischen Stil noch aus?

Ich habe auch ein Interesse an dem technischen Aspekt von Fotografie – daher auch der Schritt in Richtung Autofotografie. Hier spielen Licht, Form und Spiegelungen eine riesige Rolle. Da ist das Authentische alleine oft etwas unbefriedigend, weil das Auto einfach nicht gut aussieht, wenn sich zum Beispiel der McDonalds von gegenüber darin spiegelt. Es ist ein echter Grenzgang zwischen »keeping it real« und »making it look attractive«, auch mithilfe technischer Mittel. Und das reizt mich einfach!

Stattgefunden hat Dein aktueller Grenzgang ja in Berlin – Deinem Wohnort und einer Stadt, mit der Du selbst einiges verbindest. Ist so ein Heimspiel etwas Besonderes? Und wenn ja, warum?

Um ganz, ganz ehrlich zu sein: Berlin hat mich visuell nie so richtig inspiriert. (lacht) Ganz im Gegenteil also, hier fällt es mir tendenziell eher schwer, gute Locations zu finden. Insofern ist es schon besonders, hier zu shooten – allerdings besonders herausfordernd! (lacht)

»Ich habe auch ein Interesse an dem technischen Aspekt von Fotografie – daher auch der Schritt in Richtung Autofotografie. Hier spielen Licht, Form und Spiegelungen eine riesige Rolle.« - David Fischer

Wie genau bist Du eigentlich zur Fotografie gekommen?

Kurz vor dem Abitur hatte ich einen Traum, in dem ich Peter Lindbergh war. Ein Loft in New York, ein Lastenfahrstuhl mit rasselndem Schiebetor. Linda Evangelista, Cindy Crawford. Alles in Schwarz-Weiß. Ich weiß bis heute nicht, woher der Traum kam. Jedenfalls habe ich mich am nächsten Morgen um ein Praktikum bei einem Fotografen beworben. Ich hatte so wenig Ahnung, dass mir erst nach einigen Tagen im Praktikum aufgefallen ist, dass ich bei einem Still-Life-Fotografen gelandet bin. Um es kurz zu machen: Staubsauger statt Supermodels!

Du hast es gerade schon angedeutet und Dich auch selbst schon einmal als Grenzgänger charakterisiert: Wie ist das zu verstehen?

Mich interessiert wirklich alles! Ich will mich nicht auf das eine oder andere festlegen müssen. Ich fand schon das Label »Fotograf« recht eng. Da noch kleinteiliger zu werden, also künstlerischer oder kommerzieller Fotograf, oder gar Mode-, Portrait- oder Autofotograf – das kam für mich nie infrage. Deshalb bewege ich mich nicht nur an den Grenzen, sondern einfach über sie hinweg. Für mein eigenes Leben ist es super, so vielseitig zu sein. Für die Karriere ist das dagegen eher ein Problem, weil man schwieriger einzuordnen ist.

»Mich interessiert wirklich alles!
Ich will mich nicht auf das eine
oder andere festlegen müssen.«

Durch Deine vielfältige Arbeit hast Du ja auch schon einige Autos gesehen und fotografiert. Was sagst Du zum SEAT Leon?

Abgesehen davon, dass er super aussieht, fand ich den Leon verblüffend hochwertig!

Und neben Grenzen überschreiten: Was macht den Menschen David Fischer noch aus?

Neugier! Ich will immer alles wissen. Ich bin genau der Typ, der sich im Flugzeug neben Dich setzt und Dir dann Löcher in den Bauch fragt. Wenn ich merke, dass jemand keine Lust hat zu quatschen, dann setze ich mich um und versuche es einfach bei jemand anderem!

»Spontanität bedeutet Freiheit für mich. Die Dinge einfach passieren lassen.«

Klingt auch so, als ob Dir die Freiheit wichtig wäre. Was bedeutet Freiheit für Dich?

Spontanität bedeutet Freiheit für mich. Die Dinge einfach passieren lassen. Allerdings kann es auch bedrohlich sein, wenn die eigene Karriere davon abhängt, ob etwas passiert! (lacht) Insofern gibt es Spontanität und Freiheit immer in einem überschaubaren Rahmen.

Von der Freiheit zur Freizeit: in ihr fährst Du auch viel Fahrrad – gibt es da aus Deiner Sicht Gemeinsamkeiten mit der Fotografie?

Nein, gar keine! (lacht) Aber genau dieser Kontrast ist, was ich daran liebe.


Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.

SEAT Leon 1.5 eTSI 110 kW DSG (150 PS): Kraftstoffverbrauch Benzin, kombiniert: 4,9 l/100 km; CO₂-Emissionen, kombiniert: 112 g/km; CO₂-Effizienzklasse: A*

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