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Eat, spray, love: Graffiti für Anfänger © Nathan Lee
Art

Eat, spray, love: Graffiti für Anfänger

Auf Wände malten bekanntlich schon die Menschen in der Steinzeit. Und auch die alten Ägypter. Nicht verwunderlich, dass Graffiti deshalb heute auch als anerkannte Kunstform gelten. Aber es steckt noch ein bisschen mehr dahinter als bloß Farbe auf einer Wand.

  • Text:
    Jack Weil
  • Foto:
    Nathan Lee

Über die ersten Graffiti überhaupt haben wir schon gesprochen, über die ersten der Neuzeit noch nicht: Zusammen mit den Anfängen des Hip-Hop entstanden sie wohl im New York der 1970er-Jahre. Auch dank eines Pizzajungen, der die von ihm belieferten Blocks mit einem Filzstift, vor allem aber seinem Pseudonym »Taki 183« zu taggen (markieren) begann. Obwohl er seine Kreativität zunächst mit einem Besuch beim Psychiater bezahlte, verbreitete sich das Phänomen wie ein Lauffeuer. Und ging im Windschatten des Hip-Hop auf Weltreise – bis heute. Wir fassen die wichtigsten Zutaten für ein gelungenes Graffito zusammen. Das Wichtigste aber vorneweg: Erlaubt ist – wie auch beim Tanzen – alles, was gefällt.

Stilwissen

© Joshua Ness

Der Begriff »Graffiti« kommt aus dem Lateinischen. Und ist die Pluralform von »Graffito«, das so viel wie Kratzbild bedeutet. Zwar wird heute eher gesprüht als gekratzt, aber das tut dem Begriff keinen Abbruch. Und zwar in unzähligen Stilen. Die reichen von Buchstaben in schlichten Tags über One-Liner bis hin zu fotorealistischen Arbeiten. Auch Character, also eigene Figuren, gehören in der Regel zum Inventar.


Geduld und Übung

Mit einem Graffito ist es nicht anders wie mit jeder anderen Kunstform und sowieso allen Dingen im Leben: man fängt klein an. Und vielleicht mit schlichten Formen. Kosten und Ärger spart da ein Sketchbook, in dem man mit Stiften den eigenen Stil zunächst perfektionieren kann. Wer zu früh die Flinte ins Korn – oder besser gesagt: die Dose in die Ecke – wirft, hinterlässt zwar Spuren, aber wahrscheinlich keine schönen. Also nichts wie üben, üben, üben.

© Jean Philippe Delberghe

Kreativität

© Carl Ibale

Vor Kreativität zu sprühen ist noch bedeutsamer als die Cans, also die Dosen, mit denen man arbeitet. Das Werkzeug, mit dem man Bilder, Schriften und Character im Vorhinein entwirft, ist schließlich vor allem der eigene Kopf. Zu viel »gesprüht« oder ein Blockade? Dann hilft eine Kreativpause, während der sich sicher wieder neue Ideen finden. Denn die eigene Kreativität ist wie die Can: keine unendliche Ressource. 


Einen Workshop machen

© Clem Onojeghuo

Tutorials auf einer Website können ja viel behaupten. Am besten ist es deshalb, wenn man es vom Experten selbst lernt. In anderen Worten: ab zu einem Workshop und den offiziellen und vor allem legalen Angeboten in der eigenen Stadt. Positiver Nebeneffekt, wenn man sich vom Profi anleiten lässt: Neben besonders viel Wissen und guten Tipps nimmt man so noch mehr Spaß mit. Und im Gegensatz zur besprühten Wand bleibt das Führungszeugnis dann auch garantiert leer.

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