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Sharon Pannen & die Fotografie: »Der Ausdruck meiner eigenen Visionen«
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Sharon Pannen & die Fotografie: »Der Ausdruck meiner eigenen Visionen«

Für Sharon Pannen ist die Fotografie ein Weg, die eigene Realität zu gestalten. Ihr Fotografiestil, so verrät sie uns, reflektiert ihr eigenes Bewusstsein. Prima. Dann erweitern wir dieses Bewusstsein jetzt einmal um eine fröhlich-spritzige Komponente. Und stellen ihr in Lissabon einen SEAT Ibiza vor die Tür.

  • Interview :
    Marko Knab
  • Fotos:
    Sharon Pannen

Sharon, in Deinem Leben scheint es zwei Konstanten zu geben: leben am Meer und die Fotografie. Was wäre, wenn Du eines davon aufgeben müsstest?
Ich liebe es, am Wasser zu leben, das stimmt. Aber mein Hauptinteresse wird es immer sein, Leute mit meiner Kamera abzubilden. Sagen wir es also so: Ein Mensch wird immer mein Hauptmotiv in den Porträts sein – egal wo ich lebe.

Zum Glück konntest Du aber beides im aktuellen Shooting mit Musikerin und Model Diana del Mar in Lissabon verbinden. Auf den Bildern sah es so aus, als ob ihr direkt auf einer Wellenlänge wärt – wie lief die Produktion?
Diana und ich kannten uns vorher tatsächlich schon über Instagram. Und ein paar Tage vor dem Shooting haben wir uns dann auch zu einem lockeren Mittagessen getroffen – wo sich dann herausgestellt hat, dass wir ziemlich ähnlich ticken. Wir sind beide ziemlich optimistisch und spirituell veranlagt. Und: Es ist immer sehr schön, andere kreative Frauen kennenzulernen. Und wir haben nach wie vor Kontakt.

Du hast gerade das Thema kreative Frauen angesprochen – auf Deinen Bildern sehen wir auch hauptsächlich Frauen. Wie kommt das?
Ganz einfach: Ich fühle mich von femininer Energie angezogen. Dabei spielt das Geschlecht keine Rolle und ich habe mir auch nie vorgenommen, nur exklusiv Frauen zu fotografieren. Aber ja, ich habe ein spezielles Auge, wenn es um die Auswahl meiner Models geht. Ich würde auch niemals ausschließen, andere Geschlechter oder Männer zu fotografieren, aber ich glaube, diese Tendenz zu femininer Energie zeigt sich deutlich in meiner Arbeit.

Da müssen wir einhaken: Wie genau zeigt sich das?
Die Fotografie verbindet mich die meiste Zeit mit meinem Innersten. Und das zeigt mir wiederum Teile von mir selbst, derer ich mir vorher selbst nicht bewusst war. Meine Arbeit ist eine Reflektion meines eigenen Weges und meiner Erfahrungen. Die Tatsache, dass ich mich am meisten zur Weiblichkeit hingezogen fühle, hat mit der Verkörperung zu tun. Eine Verkörperung dieser göttlichen Weiblichkeit bedeutet, die Weisheit des Körpers zu ehren, die Gefühle zu ehren, das Geheimnisvolle, den Einfallsreichtum. Eine innere Ausstrahlung.

»Die Fotografie verbindet mich die meiste Zeit mit meinem Innersten. Und das zeigt mir wiederum Teile von mir selbst, derer ich mir vorher selbst nicht bewusst war.«

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Was uns auch aufgefallen ist: Du nutzt Filmkameras als Werkzeug. Warum sind sie das perfekte Werkzeug für dich?
Auf Film zu fotografieren hat meiner Arbeit eine Identität gegeben. Man hat nur eine begrenzte Anzahl an Bildern zur Verfügung und übt dadurch automatisch, das perfekte Bild zu schießen. Keine »Versuche«, keine Chance, etwas zu löschen. Stattdessen lernst du die Perspektiven. Auch schon der Blick durch einen optischen Sucher ist etwas ganz anderes als bei einem digitalen Sucher.

Und: Die Farben sehen auch wahnsinnig schön aus. Keine digitale Bearbeitung der Welt kommt an die Farben eines Films heran, finde ich.


Wie würdest Du Deinen eigenen Stil in der Fotografie beschreiben?
Kraftvoll, mit Seele, sich stets weiterentwickelnd, unvorhersehbar, spirituell und mit einer Prise eines 1990er-Jahre-Editorials. Die Fotografie ist ein Weg, seine eigene Realität zu gestalten. Sie spiegelt meine eigene Entwicklung wider und verbindet mich mit mir selbst. Kurz gesagt: Mein Fotografiestil reflektiert mein eigenes Bewusstsein!

Was ist Dir bei Deiner Arbeit besonders wichtig?
Ich will mich stets weiterentwickeln und andere Kreative treffen. Und sie soll der Ausdruck meiner eigenen Visionen sein. Am wichtigsten ist mir aber, meine Spuren zu hinterlassen und andere Menschen auf dem Weg hochzuziehen!

»Auf Film zu fotografieren hat meiner Arbeit eine Identität gegeben. «

Welche Message sollen Deine Bilder transportieren?
Dass es für dich keinerlei Limits gibt, dass du große Träume haben solltest und dich selbst ehren solltest.

Du selbst stammst ja aus den Niederlanden, jetzt lebst Du in Lissabon in Portugal. Wie kommt’s?
Als die Pandemie passierte, habe ich mich dazu entschlossen, die Niederlande zu verlassen. Für mich persönlich war es einfach zu grau und uninspirierend. Und schon als Kind wusste ich, dass ich irgendwann in den Süden ziehen würde. Es ist einfach schön und mit dem vielen Sonnenschein fühle ich mich hier einfach glücklicher und wohler. Und Lissabon hat sich quasi selbst aufgedrängt – ich habe die Stadt ständig auf meinen Bildschirmen gesehen. Und jetzt bin ich immer noch hier. Mein nächstes Ziel ist Los Angeles im September – und dann schauen wir mal, wohin es mich verschlägt!

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