Mit seiner Buchreihe »The Art of Rebellion« gelang Christian Hundertmark ein riesiger Erfolg: Die umfangreiche und liebevoll gestaltete Dokumentation über Street Art verkaufte sich weltweit fast 80.000 Mal.
Als 2003 der erste Band von »The Art of Rebellion« herauskam, war Street Art noch neu und den meisten Leuten unbekannt. Christian Hundertmark, damals als »C100« selber mit Sprühdose unterwegs, wollte mit einer Sammlung großformatiger Fotos einen Überblick über die urbane Szene schaffen. Und erklären, dass es den Künstlern nicht darum ging, die Stadt mit möglichst vielen Tags »zu verschandeln«, sondern darum, eine Message zu hinterlassen – auf Stickern, Plakaten oder mittels mit Schablonen gesprühten Zeichen. Heute gilt Street Art fast schon als Mainstream, jede Bushaltestelle ist mit Aufklebern mehr oder weniger witziger Kids beklebt, Graffiti gehören sowieso zum Alltagsbild und halbwegs schlaue Sprüche findet man auch an vielen Ecken. In den drei Nachfolgebänden von »The Art of Rebellion« (der letzte erschien 2016) ging es Christian Hundertmark also nicht mehr darum, das Phänomen vorzustellen, sondern zu kuratieren. Denn es gibt sie noch, die wirklich kreativen Straßenkünstler, die mit Konventionen brechen und mit ihren Aktionen etwas bewegen; die Gesellschaftskritik üben oder den Straßenraum mutig umgestalten und damit zum Nachdenken anregen. Man muss nur ein Auge dafür haben. Oder wie der britische Graffiti-Künstler Dave The Chimp sagt: »Street Art is dead – long live art in the street!«
Christian Hundertmark: The Art of Rebellion. Publikat Verlag (ab 9,90 Euro)