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Street Artist TvBoy: Die Kunst ist mein Leben!
Culture

Street Artist TvBoy: Die Kunst ist mein Leben!

Sein Sehnsuchtsort? Ist eine weiße Wand. Weil sich Salvatore Benintende, wie TvBoy eigentlich heißt, dort ausdrücken kann. Und zum Nachdenken anregen kann. Im Interview erklärt uns der 40-Jährige dann auch noch die Gründe für seinen Künstlernamen – und warum seine Kunst allen Menschen gehört.

  • Interview :
    Marko Knab
  • Bilder:
    Byron Mollinedo

Hallo TvBoy! Auf Deiner Website sagst Du über Dich, dass Du ein »Rebel with a Cause« bist. Wie ist das zu verstehen?
Ein »Rebel with a Cause« seit 1980! (lacht) Sagen wir es so: Ich liebe es zu malen, als Künstler ganz ich selbst zu sein und Botschaften zu verbreiten. Street Art wurde geschaffen, um gegen ein System zu rebellieren – und deshalb fühle ich mich auch wie ein moderner Rebell. Ich möchte den Menschen, die keine Stimme haben, eine Stimme geben. Meine Mission ist es also, ein starkes, aber vor allem aktuelles Gefühl künstlerisch auszudrücken.

Und woher kommt Dein Name? Beim Shooting in Mailand haben wir keine Fernseher gesehen ...
Der Spitzname TvBoy ist bei meiner ersten Ausstellung an der Fakultät für Design in Mailand entstanden. Damals habe ich die Gesichter von Freunden und Personen aus dem Showbiz auf die Scheiben von ausrangierten Fernsehern gemalt – mit einer Schablonentechnik!

Und um was geht es bei dem Projekt mit SEAT? Kannst Du uns das Artwork auch ein wenig genauer erklären?
Es geht darum, einen Schritt zu machen. Und zwar gemeinsam! Es dreht sich um die Zukunft der Welt und die Rechte aller Menschen. Das »Love Is Love« ist ein emotionales Kunstwerk und thematisiert die Rechte der LGBTQIA+ Community. Im Jahr 2021 sollte jeder dieselben Freiheiten haben und ohne Angst lieben und leben können

War das Kunstwerk mit dem SEAT Leon e-HYBRID das erste Mal, dass Du ein Auto in Deine Arbeit mit einbezogen hast?
Tatsächlich habe ich früher schon die Umwelt und die Umweltverschmutzung thematisiert, zum Beispiel letztes Jahr bei einem Festival in Spanien, zusammen mit Greenpeace und Cultura Inquieta. Da habe ich ein Kunstwerk gestaltet, das Bezug auf den Spritverbrauch der Autos und damit auch auf die Emissionen durch den Verkehr nimmt. Die Losung war: »More Plants, Less Cars«. Dabei sollte man sich dann auch immer gleich ins Gedächtnis rufen: Wir haben die Macht, verschiedene Dinge zu tun. Entweder verschmutzen, begehren und konsumieren – oder eben aufpassen und neues Leben schenken. Die Erde ist unser Zuhause und sollte für kommende Generationen bewahrt werden. Und da kommen die Hybrid-Autos ins Spiel: Die Entwicklung ist echt positiv und die Umwelt wird immer wichtiger.

Wir haben gerade schon gemerkt: Deine Kunstwerke sind nicht nur schön anzuschauen, sie erzählen oft auch eine Geschichte. Was willst Du mit ihnen ausdrücken?
Wie schon gesagt: Das Storytelling ist bei meinen Kunstwerken besonders wichtig. Und die Messages, die sie transportieren, sind auch der Grund, warum ich sie erschaffe. Ich will etwas erzählen, am besten eine ganze Geschichte. Und wenn das Kunstwerk dabei dann auch noch gut aussieht, habe ich meine Arbeit gut gemacht. Auch ein »einfaches« Kunstwerk muss sich aus verschiedenen Ebenen zusammensetzen, unterschiedliche Menschen müssen mein Kunstwerk nämlich auch unterschiedlich deuten können. Aus einem Gedanken soll dabei wieder eine Emotion werden.

»Das Storytelling ist bei meinen Kunstwerken besonders wichtig.«

Hat Dich Deine Kunst eigentlich auch schon einmal in Schwierigkeiten gebracht?
Street Art an sich wird ja schon behindert, wo es geht. Heute ist das besser und die Akzeptanz für diese Art der Kommunikation ist größer – aber früher war das alles nicht so einfach.

Wo findest Du eigentlich die Inspiration für Deine Kunstwerke? Und hast Du da bestimmte Abläufe, wenn Du ein Werk erschaffst?
Es kommt alles aus dem Moment heraus. Aus dem, was gerade in der Welt passiert, einem unübersehbaren Fakt oder meinem Wunsch, etwas zu kommunizieren. Und dann will ich mit vielen Werken auch helfen. Und nein, einen klassischen Ablauf oder bestimmte Schritte gibt es dabei nicht wirklich. Kunst ist schließlich keine Mathematik, sondern eine ausgedrückte Emotion!

»Kunst ist keine Mathematik,
sondern eine ausgedrückte Emotion!«

Und wie bist Du zu dieser Emotion gekommen? War es Dein Ziel, als Künstler zu arbeiten?
Die Kunst ist mein Leben. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Ich persönlich habe sogar das Gefühl, dafür geboren worden zu sein. Vor allem macht mich das Ganze auch einfach glücklich. So gesehen bin ich ziemlich privilegiert – und ich liebe meine Arbeit als Vollzeitkünstler.

Wie würdest Du dabei Deinen Stil beschreiben?
Es ist der TvBoy Style! Und das macht meine Werke auch so wiedererkennbar. Meine Paste-ups zum Beispiel sind eine Art Markenzeichen geworden – jeder verbindet sie automatisch mit mir. Ansonsten? Gibt es ziemlich viele Einflüsse bei mir: Klassik trifft auf Moderne, und dann ist da noch dieses ganz Neue – deshalb mögen es die Leute wahrscheinlich auch so gerne!

»Meine Paste-ups sind eine Art Markenzeichen geworden – jeder verbindet sie automatisch mit mir.«

Warum gehört die Kunst eigentlich auf die Straße?
Was auf der Straße zu finden ist, gehört der Allgemeinheit. Also gehört die Kunst dort auch allen Leuten. Die Straßen sind ein Ort für die Menschen, ohne Grenzen oder Unterschiede. Und die Mauern sind eine riesige Leinwand, auf der wir die Welt erreichen können.

Hat der SEAT Leon e-HYBRID Dich als Kreativen eigentlich auch erreicht?
Auf den ersten Blick ist er einfach schön: klare und dennoch geschwungene Linien und ein unglaublich guter Innenraum, der ziemlich modern und technologisch ist. Ich muss an der Stelle zugeben: Ich hatte ein bisschen Angst, weil ich noch nie ein Auto mit Automatikgetriebe gefahren bin – aber es hat wirklich Spaß gemacht! Außerdem ist er sehr leise. Und dass SEAT sich der Umwelt bewusst ist, sind wirklich gute Nachrichten.

Das Beste aus zwei Welten. Und für einen positiven Wandel.
Der SEAT Leon.

Das Beste aus zwei Welten. Und für einen positiven Wandel. <br> <b> Der SEAT Leon.</b>

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