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Basketball: der ganz große Wurf
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Basketball: der ganz große Wurf

Wie man eine neue Sportart erfindet? Mit footballbegeisterten Studenten, einem Pfirsichkorb und einem Fußball. Mitten im Winter. Klingt jetzt erst mal nach einer wilden Mischung, nennt sich aber heute Basketball. Und ist inzwischen weltberühmt. Eine kleine Geschichtskunde rund um das »körperlose Spiel«.

  • Text:
    Marko Knab
  • Fotos:
    Marc Trautmann

Die Anfänge: Pfirsichkörbe
im Winter

1891 steht James Naismith vor einer ungewöhnlichen Herausforderung: Wie bekommt er seine footballverrückten Studenten im Winter in die Sporthalle? Der Pädagoge und Arzt des YMCA (CVJM) setzt auf den Reiz des Neuen. Und entwickelt das Basketballspiel. Mit einem Fußball und zwei Pfirsichkörben, die der Hausmeister an Emporen befestigt. Der Ball muss dabei den Weg in die Körbe finden und der ganze Sport soll weniger kampfbetont sein. Das »körperlose Spiel«, wie Basketball später auch genannt wird, ist geboren. Und dessen Konzept überzeugt – so sehr, dass sich das Spiel rasend schnell verbreitet. Nur gut zwei Jahre nach dem ersten Spiel der Männer am 21. Januar 1891 gibt es auch das erste offizielle Spiel für Frauen. Beiden Ausgaben damals noch gemein: eine relativ niedrige Punkteausbeute.

Die Entwicklung:

Über wilde (und für die Spieler schmerzhafte) Abenteuer mit Käfig-Konstruktionen, manchem Skandal und die Gründung der nordamerikanischen Profiliga NBA im Jahr 1949 wächst das Basketball immer weiter. Auch der heute bekannte orangefarbene Ball hält in der Zwischenzeit Einzug. Und es wird schnell: Über einen Zeitraum von fünfzig Jahren wird die Angriffszeit für die Teams immer stärker beschnitten. Bedeutet: Nach einem Ballgewinn bleibt nur eine festgelegte Zeit zum Erzielen eines Treffers. Von bis zu 45 Sekunden über 30 Sekunden im Jahr 1956 sind heute nur noch 24 Sekunden übrig. Andere Werte sind gleich wie beim allerersten Spiel – etwa die Höhe der Körbe, sie hängen nach wie vor auf 3,05 Metern. Der Grund dafür? Ist schlicht und ergreifend historisch und ziemlich zufällig: Auf eben dieser Höhe hingen 1891 nun mal die ersten Körbe überhaupt.

Das erste Spiel überhaupt findet am 21. Januar 1891 statt. Während die Angriffszeit später reglementiert wird, bleiben manche Werte immer gleich: Die Körbe hängen nach wie vor auf 3,05 Metern.

Heute: Profisport
und Zeitvertreib

Spätestens in den 1990er-Jahren setzt das Basketball zum Slamdunk an: Dank Michael Jordan und anderen Größen wird es zu einem echten Hype – und zum Riesengeschäft. Am meisten entwickelt es sich im Ursprungsland USA. Dort kämpfen in der höchsten Liga NBA inzwischen dreißig Teams um den Titel. Bis zu den Play-offs, an deren Ende die besten Teams aus Ost und West aufeinandertreffen, sind es dabei insgesamt 1.230 Spiele. Doch lebt Basketball auch auf der Straße weiter: so wie bei Luke und Alan, wo dann die Rede von Streetball ist. Das kann man auch zu zweit spielen, es wird ohne Schiedsrichter geworfen und statt Zeitlimits geben oft einfach Punkte den Rahmen vor. Ebenfalls wichtig dabei: die besonders raffinierten und coolen Tricks, mit denen man den Gegenspieler aussteigen lassen will.

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