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Dunke schön: der Streetball-Guide
Freestyle

Dunke schön: der Streetball-Guide

Die Wahrheit liegt auf der Straße: gilt nicht nur für Autos, sondern auch für den Basketball. Zumindest, wenn man »Streetball« spielt. Was den Ableger des Basketballs besonders macht und wie er sich von der klassischen Variante auf Parkett unterscheidet, erfährt man in unserem Guide.

  • Text:
    Marko Knab
  • Bilder:
    Marc Trautmann

Keine halben Sachen

Ist Streetball jetzt einfach nur Basketball geteilt durch zwei? Wenn man auf das »Halbfeld« der Spielvariante schaut, dann ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig. Da hört es aber auch schon wieder auf – denn die fünf Startspieler des Basketballs zu teilen wäre eher schwierig. Stattdessen geht es hier eins gegen eins oder bis zu drei gegen drei unter den Korb. Auch bei den Punkten unterscheidet sich die Freiluftvariante vom klassischen Basketball: Hinter der Drei-Punkte-Linie erzielte Körbe zählen nur zwei Punkte, Korbleger und andere Treffer innerhalb der Zone sind einen Punkt wert. Hat man gescored, gibt es zwei Möglichkeiten, das Spiel weiterzuführen: Man wechselt in die Defense oder man greift weiter an. Welche Variante gespielt wird, muss aber vorher abgesprochen werden.

Real Talk zu den Regeln

Das miteinander Reden ist eigentlich die wichtigste Komponente vom Streetball: Weil es keine feststehenden Regeln im klassischen Sinne gibt, muss man seine eigenen machen. Und so unterschiedlich wie die Felder rund um die Welt sind, so unterschiedlich können auch die Abmachungen unter den Spielern sein. Trotzdem gibt es ein paar grobe Konstanten: Einen Schiedsrichter braucht es nicht, die Fouls werden vom Gefoulten selbst »gecallt« – und es gibt keine Freiwürfe im klassischen Sinne. Stattdessen erhält das Team des Gefoulten den Ball und legt wieder los. Aber erst nach einem Doppelpass mit dem Gegner – um sicherzustellen, dass er auch bereit ist. Womit wir dann auch wieder beim Respekt und der Kommunikation wären. Ein bisschen Trashtalk gehört aber auch zum guten Ton.

Von der Straße für die Straße

Woher der Name »Streetball« stammt, erklärt sich eigentlich von selbst. Ein Ball, ein Spielfeld im öffentlichen Raum und ein Korb. Entstanden ist es wie die »Muttersportart« Basketball in den USA. Als Ausgangspunkt gilt der »Rucker Park« in New York, wo Anfang der 1970er Spieler begannen, sich ohne Schiri miteinander zu messen. Der Spirit dabei entsprach dem Street-Gedanken in Reinform: dem Gegenüber eine mitgeben, aber nur stilistisch und mit spektakulären Tricks. Geht es im Basketball allein um das Ergebnis, so ist ein trickreicher Style und das Entertainment beim Streetball mindestens genauso wichtig – auch heute noch.

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