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Mehr als nur Jump’n’Run: Parkour © Simon Alexander / unsplash.com
Freestyle

Mehr als nur Jump’n’Run: Parkour

Parkour ist Action: Mitten durch die Stadt geht es kletternd und springend in hohem Tempo über zahlreiche Hindernisse. Dabei ist der akrobatische Sport mit Wurzeln in Frankreich alles andere als ein PR-Stunt – sondern vielmehr Lebensgefühl. Und eine Kunst mit durchaus interessanten Wurzeln.

  • Text:
    Marko Knab
  • Foto:
    unsplash.com

Die Wurzeln

© Etienne Boulanger / unsplash.com

»Parkour« basiert auf der ganzheitlich angelegten Trainingsmethode »Methode Naturelle«, die Georges Hébert Anfang des 20. Jahrhunderts etablierte. Hébert sagt: Körperliche Stärke und Geschicklichkeit müssen mit Mut und Selbstlosigkeit einhergehen. Dieses Prinzip nutzte später die französische Armee in der Ausbildung für effiziente Fluchttechniken. Einer der Rekruten ist Raymond Belle. Der nutzt das Erlernte später nicht nur äußerst geschickt bei seinen Einsätzen als Pariser Feuerwehrmann, sondern bringt auch seinem Sohn David diese geschickte Form der Fortbewegung bei. David macht einen Sport daraus: Aus spielerischem Klettern, Springen und Rennen durch Paris wird bald mehr. Nicht nur die Größe der zu überwindenden Hindernisse wächst: Aus jugendlichem Spaß entwickelt sich so bald Kunst und Sport zugleich.


Das Ziel

© Sebastian Garcia / unsplash.com

Im Leben eine klare Linie haben? Genau das gilt für die »Traceur« (französisch für »der seinen Weg geht«) genannten Athletinnen und Athleten beim Parkour. Beim möglichst effizienten und direkten Weg über Hindernisse geht es um das flüssige, bewusste und kontrollierte Bewegen im urbanen Raum. Kein Ziel sind dagegen gefährliche und waghalsige Stunts – sondern vielmehr Hindernisse und die Situation richtig einzuschätzen. Die Losung ist: schnell, aber sicher. Parkour ist damit das komplette Gegenteil, nach dem es zunächst aussieht.


Die Kunst

© Beazy / unsplash.com

Ist ein Sport ohne Wettkämpfe überhaupt ein Sport? Aber sicher doch. Und er ist Kunst. Anstatt auf Konkurrenz setzt Parkour vielmehr auf das Verschieben der eigenen Grenzen und die Auseinandersetzung mit der Umgebung. Sie wird einbezogen und erlebbar gemacht – was wiederum einen neuen Blick auf die eigene (oder eine fremde) Stadt ermöglicht. So entsteht auch die „Kunst der effizienten Fortbewegung“, die von vielen „Traceuren“ so auch gelebt wird.

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