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Parkour & Perspektiven: »Upside-down« und offen durchs Leben
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Parkour & Perspektiven: »Upside-down« und offen durchs Leben

Natürlich sieht es spektakulär aus, wenn die Freerunning-Profis Melanie Tischler und Lucas „Louke“ Wilson aus dem Stand durch die Luft wirbeln. Tatsächlich aber bietet dieser Sport – neben körperlichen Skills – viele Möglichkeiten mental über sich hinauszuwachsen.

  • Interview:
    Iris Soltau
  • Fotos:
    Tim Adler

Wie das genau funktioniert und welche Erfahrungen sie mit in den Alltag nehmen, verraten uns die Österreicherin und der Berliner im dritten Teil unseres Interviews.

Beim Freerunning gibt es nie nur den einen Weg. Es gibt viele Wege, um ans Ziel zu kommen. Ist das eine Lektion, die Ihr auch aufs Leben übertragt?

L.W.: Auf jeden Fall. Was dabei für mich zentral ist, ist der spielerische und vor allem der kreative Umgang mit Herausforderungen. Ob ich im Sport oder im Alltag vor einer schwierigen Aufgabe stehe, ich versuche eine Lösung zu finden, die mir Spaß macht. Es gibt immer etwas zu lernen und wenn man neugierig bleibt, kann man jede schwierige Aufgabe in eine interessante Erfahrung verwandeln.

M.T.: Absolut. Ich habe durch den Sport gelernt, offener durchs Leben zu gehen, Chancen zu ergreifen, Neues zu wagen und vor allem mutig genug zu sein, mal gegen den Strom zu schwimmen, um Großartiges zu erreichen.

»Was dabei für mich zentral ist: der spielerische und vor allem der kreative Umgang mit Herausforderungen.«

Was bedeutet der Sport für Euch?

L.W.: Für mich ist es zu einer Lebenshaltung geworden: sich mit Freude und Neugier im Herzen Herausforderungen zu stellen und stets über sich hinauszuwachsen. 
Wenn man es so sieht, begleitet mich der Sport eigentlich durch meinen ganzen Tag, egal ob ich im Training bin oder nicht.

M.T.: Der Sport ist für mich viel mehr als ein Hobby. Mir persönlich bietet er die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, stärker zu werden, indem ich mich physischen und auch mentalen Herausforderungen stelle und versuche, sie zu meistern. Wenn ich scheitere, muss ich eben lernen, damit umzugehen, muss daran wachsen, indem ich noch mehr gebe. Dadurch habe ich gelernt, in jeder Situation das Positive zu sehen und das Beste aus mir herauszuholen.

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Inwieweit trägt Freerunning dazu bei, die Welt neu zu entdecken?

L.W.: Zum einen betrachte ich die Welt natürlich mit anderen Augen. Überall sehe ich Möglichkeiten, mich auszutoben und mich kreativ auszudrücken. Wie eine riesengroße offene Tür, hinter der es ständig etwas Neues zu entdecken gibt. Zum Beispiel, dass es am Ende nicht darum geht, sich mit anderen zu vergleichen oder besser zu sein. Jeder ist auf seiner eigenen Reise und im Zentrum steht für mich stets, mich weiterzuentwickeln.

M.T.: Ich glaube, die Perspektive, aus der wir die Welt betrachten, ist einfach eine ganz andere und bietet uns die Möglichkeit, die Welt anders kennenzulernen – und das nicht nur, weil das meist »upside-down« passiert. Durch die offene Art, wie wir durchs Leben und auf Menschen zugehen, wie wir mit neuen Eindrücken und speziell ständig neuen Gegebenheiten umgehen, lassen uns kreativ und einfallsreich werden. Das wiederum hilft im Alltag, Situationen aus einem ganz anderen Blickwinkeln zu betrachten.

Vielen Menschen fällt es schwer, sich genau auf den Moment zu konzentrieren. Wie bündelt man seine Konzentration, wenn es drauf ankommt, habt Ihr einen Tipp?

L.W.: Das passiert ziemlich automatisch, wenn man vor einem schwierigen Sprung steht. Was mir allerdings zusätzlich hilft, ist das Zählen. Zu jedem Abschnitt in der Bewegung habe ich eine Zahl. Nehmen wir beispielsweise den Backflip, ich zähle „eins“: Arme schwingen und abspringen, „zwei“: Beine anziehen und drehen, „drei“: wieder öffnen und landen. Direkt vor dem Sprung und währenddessen gehe ich körperlich die Bewegung und im Kopf die Zahlen durch. Das hilft mir bei anspruchsvollen Bewegungen meinen Fokus zu halten.

M.T.: Ein riesengroßer Faktor für mangelnde Konzentration ist die ununterbrochene Reizüberflutung, der wir im Alltag ausgesetzt sind. Unser Smartphone wird mit News und Nachrichten überflutet, sodass wir unter Dauerstrom stehen und es überhaupt nicht schaffen, alle Infos zu verarbeiten. Mein Tipp: Schenkt euch täglich mindestens eine halbe Stunde, in der ihr nicht von Smartphone, Fernseher oder Ähnlichem abgelenkt werdet. In dieser Zeit konzentriert ihr euch voll und ganz nur auf euch. Versucht wirklich, alles andere auszublenden. Am Anfang dauert es etwas, bis ihr konzentriert seid und diesen Moment voll und ganz für euch nutzen könnt. Aber es funktioniert!

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