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Singing Roads: Wenn Straßen Musik machen
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Singing Roads: Wenn Straßen Musik machen

Songs über Straßen kennen wir ja genug – aber Straßen, die singen? Ja, die gibt es auch. Das klingt dann auch ganz gut, vorausgesetzt, man hält sich ans vorgeschriebene Tempo.

  • Text:
    Natalie Diedrichs

»Country Roads, take me home to the place I belong«

So beginnt der Refrain des wohl berühmtesten Songs, der sich mit dem Thema Straßen beschäftigt. Auf alle Fälle ein zeitloser Hit, den John Denver da geschrieben hat und der bei jeder Gelegenheit für romantische Lagerfeuer-Schunkelstimmung sorgt. 1971 ahnte der Musiker aber wahrscheinlich noch nicht, dass es irgendwann auch mal Straßen geben wird, die selbst singen können. Die sogenannten »Musical Roads« oder »Singing Roads« sind nämlich gerade voll im Trend und unterhalten die Fahrer vor allem auf langen, monotonen und ermüdenden Geradeausfahrten. Aktuell findet man sie beispielsweise in Japan, den USA, aber auch in den Dänemark und Ungarn.

Dass Straßenbelag Melodien erzeugen kann, funktioniert, indem man kleine Rillen in den Asphalt fräst. Die heißen dann auch noch »groove«, kein Witz. Je nachdem, in welchem Abstand sich die Rillen zueinander befinden, erzeugt das einen bestimmten Ton. Engere Rillenabstände ergeben höhere Töne, weitere Abstände tiefere. Und wer dann mit konstanter Geschwindigkeit über die »grooves« fährt, hört eben eine Melodie.

Die Musical Roads sind nicht nur eine verspielte Eigenart des Straßenbaus, sondern haben durchaus einen erzieherischen Effekt. So hören sich die meisten Arrangements nur gut an, wenn sich der Fahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält, beispielsweise 45 Meilen pro Stunde (circa 72 km/h). Fährt er zu schnell oder gar zu langsam, klingt das Ganze eher nach Gruselkabinett. Erfunden wurden die Musical Roads bereits 1995 von den beiden dänischen Künstlern Steen Krarup Jensen und Jakob Freud-Magnus – sie tauften ihr Werk im Osten Dänemarks übrigens »Asphaltophon«.

Eine gute Idee, die spielerisch für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen kann – solange sich andere dadurch nicht belästigt fühlen. In den Niederlanden wurde eine musikalische Straße deshalb nach nur wenigen Wochen wieder abgebaut. Nachdem sie unmittelbar in der Nähe von Wohnhäusern installiert wurde, beschwerten sich die Anwohner zu Recht. Die Musik habe durchaus angenehm geklungen, aber nicht, wenn man sie 500 Mal am Tag hören müsse. Ist bei »Take Me Home, Country Roads« ja auch so.

© Symbolfoto / unsplash.com

Musical Highway

Albuquerque, New Mexico

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